Rassebeschreibung

Kurz und knackig zur Geschichte
Die Olde English Bulldogge (OEB) geht auf David Leavitt zurück und findet ihren Ursprung in Amerika als sogenannte Rückzüchtung der "modernen" englischen Bulldogge, welche nach Verbot (1835) des "Bullenbeisens" regelrecht in den körperlichen Ruin gezüchtet wurde.
Um der modernen englischen Bulldogge wieder zu einer gesunden und agilen Form zu verhelfen, wurden ab 1971 verschiedene Rassen eingekreuzt. Somit ist mit ca. 50 Jahren der OEB eine recht junge Hunderasse.
Die OEB ist ein anerkannter Rassehund und wird ausschließlich vom Olde English Bulldogge Kennel Club, United Kennel Club und in Europa vom OBCE (Olde Bulldogge Club Europe e.V.)  betreut. 



Die Olde English Bulldogge
Die Olde English Bulldogge ist ein mittelgroßer Hund 40-50 cm (somit kann es auf der Couch schon mal eng werden) und wiegt zwischen 25 und 45 kg (beim kuscheln kann sich das Gewicht verdoppeln). Die OEB ist sehr athletisch und auch sehr beweglich. Bei entsprechendem Training (Hunde dieser Rasse sind erst ab frühestens 15-17 Monate körperlich belastbar) sind sie sehr ausdauernd und sportlich. Aufgrund ihres Körperbaus und ihrer Masse sind sie besonders flott in der Beschleunigung. Sie können diese Geschwindigkeit auch für eine gewisse Distanz halten, allerdings bedarf das Anhalten, BEVOR eine Barriere wie Mensch oder Hund erreicht wird, durchaus ein wenig Übung. Es gibt aber auch Hunde, die nicht so bewegungsfreudig und eher faul sind.  Atemprobleme wie sie die moderne englische Bulldogge hat, gibt es bei dieser Rasse nicht mehr. 

 Die OEB ist eine denkende Rasse. Manchmal kann man ihr förmlich beim Denken zusehen. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Problemlösungsstrategien zeugen von hoher Intelligenz. Es sind sehr sensible Hunde, die sich eng an ihre Besitzer und ihre Familie binden. Sie ist ein sehr freundlicher und friedvoller Hund allen Familienmitgliedern gegenüber und akzeptiert auch andere Haustiere und Katzen als Rudelmitglieder. 

OEBs können territorial sein, aber das hängt von der individuellen Erziehung und vom Charakter des Hundes ab. Sie sind sehr sozial mit Artgenossen, wenn entsprechend sozialisiert und wenn Hundebegegnungen im ersten Jahre positiv verlaufen (das gilt jedoch für viele Hunde).

OEBs akzeptieren die meisten fremden Menschen ohne Probleme, sie können sogar sehr überschwänglich in ihren Begrüßungsritualen sein. Ihre Freundlichkeit resultiert jedoch aus ihrer komplexen Intelligenz und ihrer Selbstsicherheit. Sie können also sehr freundlich und sanft erscheinen, sind jedoch alles andere als subdominant. OEBs sind denkende Hunde und sie treffen Entscheidungen bezüglich Fremden, ihrer Umgebung und bestimmten Situationen einfach selbst.

Eine OEB ist instinktiv beschützerisch gegenüber der eigenen Familie, jedoch zeigt sich dieser Wesenszug erst frühestens ab ca. 16 Monaten, da sie Spätentwickler sind. OEBs lernen gerne und man kann ihnen alles mögliche beibringen und anerziehen. Sie sprechen sehr gut auf positive Verstärkung als Erziehungsmethode an und möchten gerne freundlich und respektvoll behandelt werden, mit liebevoller Konsequenz. Bei entsprechendem Umgang wird die OEB  ein freundlicher, selbstbewußter, verläßlicher und vertrauenswürdiger Partner sein. Auf derbe und unangemessen brutale Erziehungsmethoden spricht die OEB nicht an, damit würde man sie nur verstocken oder verunsichern und hätte keinen erzieherischen oder ausbilderischen Erfolg.  Eine falsch trainierte und mit Härte geführte Bulldogge wird unter Druck kein Selbstvertrauen aufbauen können und wird kein verläßlicher Partner mit gutem Urteilsvermögen in verschiedenen Situationen werden.

OEBs lieben es zu gefallen. Sie können allerdings auch stur sein und gewisse Dinge einfach mal nicht wollen. Sprich "Gassi gehen mit Herrchen, nöö da bleib ich heute lieber mal auf der Couch!".

Die meisten Bullrassen sind extrem kinderliebe Hunde und da ist die OEB keine Ausnahme. Sie liebt Kinder, jedoch sollte kein Hund dieser Größe mit kleinen Kindern alleine gelassen werden, das ist eine eiserne Hundehalter Regel. Unter Aufsicht jedoch sind OEBs wunderbare Spielgefährten für Kinder und gehen sehr sanft mit diesen um. Da sie so verspielt sind, werden sie natürlich von Kindern auch sehr geliebt.

Der OEB ist ein absolut angenehmer Familien- und Begleithund. Für jegliche Arten der Mannarbeit ist er im Schutzhundesport nicht geeignet wegen seiner extremen Menschenfreundlichkeit. Diesen Wesenszug sollte man unter gar keinen Umständen untergraben durch falsches Training, wie es häufig in dieser Sparte des Hundesports geschieht. Obwohl er in den USA unter der Gruppe Working Dogs eingeordnet ist, bedeutet das nicht automatisch, daß er auch ein guter Schutzhund ist, denn es gibt alle möglichen Arten von Arbeit für Hunde, z.Bsp. Rettungshund, Behindertenbegleithund, Frisbeespieler,  Dogdancer, Fährtensucher, Mantrailer usw.  Wenn er hier in Europa in eine Gruppe eingeordnet würde, so wäre es die FCI Gruppe 2 – Molosser. Das wird auch mittelfristig so sein, da er eine volle UKC Anerkennung hat und der Rest ist nur eine Frage der Zeit.


FAZIT

Wenn du bereit bist mit deinem OEB

  • gemeinsam durch Wiesen zu hüpfen
  • den Hügel hinunter zu purzeln und zu schrubbeln
  • in Pfützen zu springen
  • ausgiebig zu spielen
  • in Seen zu schwimmen
  • mit ein paar mehr Haaren im Haus zu leben
  • und seinen Verhaltenseigenarten und Kreativität seine Ziele zu erreichen klar kommst

dann wird dein Leben doppelt so lustig, bereichernd, liebevoller, ausgeglichener und erlebnisreicher sein.